Überörtliche Ausbildungsveranstaltung in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Ortung des THW OV Bühl

Eine der wichtigsten Aufgaben des THW ist es, die Feuerwehr bei der Rettung von verschütteten Personen aus Trümmern zu unterstützen.

Zum Beispiel durch Gasexplosionen oder Flugzeugabstürzen werden Gebäude so stark beschädigt, daß sie in sich zusammenbrechen und die Bewohner bzw Beschäftigten verschüttet werden. Dieses passiert in Deutschland zum Glück sehr selten. Die Rettung Verschütteter ist sehr aufwendig und dauert oft mehrere Stunden. Damit die Rettungsmaßnahmen gezielt durchgeführt werden können, werden genaue Informationen über die Anzahl und den genauen Ort der vermissten Personen in den Trümmern schnellstens benötigt. Zu diesem Zweck unterhält das THW sogenannte Fachgruppen Ortung. Diese sind mit elektrischen Ortungsgeräten und Rettungshunden ausgestattet.

 

Damit im Einsatzfall die Zusammenarbeit reibungslos abläuft führte der THW Ortsverband Dettenheim eine gemeinsame Ausbildungsveranstaltung mit der Ortungsgruppe des THW Bühl durch. Der Ortverband Bühl stellt die Fachgruppe Ortung im THW Geschäftsbereich Karlsruhe. Im Einsatzfall außerdem auf akustische Ortungsgeräte des Ortsverbandes Pforzheim und auf die Fachgruppe Ortung THW Mannheim aus dem Geschäftsbereich Mannheim zugegriffen werden. Letztes Jahr zum Beispiel kamen die Rettungshunde aus Mannheim zusammen mit denen des DRK Karlsruhe bei einer Flächensuche nach einer vermissten Person in Bad Schönborn zum Einsatz.

Unter der Leitung von Zugführer Rainer Hermann fuhren der Führungstrupp und die beiden Bergungsgruppen des Dettenheimer Technischen Zuges nach Bühl. Den Dettenheimer Helfern wurden die Vor und Nachteile der Ortung von Verschütteten mit Hilfe von Ortungsgeräten und Rettungshunde erklärt und die Ausbildung dieser. Beim THW werden nur private Hunde der Rettungshundeführer eingesetzt. Hund und Mensch sind ein Team. Näheres siehe: www.thw-buehl.de/ov/ortungsgruppe.html .

Nach dem Mittagessen begaben sich die Dettenheimer Helfer und die der Ortungsgruppe zur ehemaligen französischen Kaserne nach Baden-Baden. Dort finden zur Zeit Abbrucharbeiten statt. Die teil abgerissenen Gebäude stellen eine realistisches Übungsobjekt dar.

Fünf Helfer der Dettenheimer Grundausbildungsgruppe wurden zwischen dem Trümmern versteckt. Die Rettungshundeführer der Bühler Gruppe lokalisierten die „verschütteten Grundauszubildenden“. Die Dettenheimer Bergungshelfer befreiten diese dann mit Hilfe ihrer Bergungsausstattung aus den Trümmern. Wie in einem realen Einsatz, wurde an Stellen an den ein Hund einen Verschütteten Menschen angezeigt hatte, ein zweiter zur Bestätigung eingesetzt. Vom Dettenheimer MTW (Zugtrupp als Führungsstelle) aus wurden die Rettungsarbeiten koordiniert.

Das Abbruchgelände bietet realistische Einblicke in die Zerstörungsformen von Gebäuden. Auf Grund der zur Verfügung stehenden Zeit konnten leider nicht alle Möglichkeiten genutzt werden. Zur Vorbereitung dieser Ausbildungsveranstaltung hatte der Ausbildungsbeauftragte Dirk Höckmann an einem vorherigen Dienst einen Vortrag über den Einsatz bei Gebäudeschäden, insbesondere Zerstörungsformen, Einsatztaktik und Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Rettungsdienst und Baufirmen gehalten. Der Gruppenführer der 2. Bergungsgruppe Axel Blasy hatte eine Ausbildung in Retten von Personen aus Höhen vorab durchgeführt. Ferner wurde im Zugrahmen eine Ausbildung Einsatz von Hebezeugen und Seilwinde bei Gebäudeschäden durchgeführt. Der Baggerbetrieb Roth in Liedolsheim stellte dankenswerter Weise seinen Betriebshof mit einem großen Haufen aus Abbruchtrümmer aus Beton zur Verfügung. Gut in diese Ausbildungsreihe passt auch, daß die Reservehelfer unter der Leitung von dem stellvertretenden Ortsbeauftragten Axel Wurm, bei der Durchführung einer wirtschaftlichen Hilfeleistung, praktische Erfahrung mit dem Umgang eines Hubsteigers machen konnten.

Nachdem alle „Vermissten“ gerettet waren bedankte sich Zugführer Rainer Hermann bei dem Bühler Gruppenführer Ortung Mathias Menzer und dem Gruppenführer der Dettenheimer 1. Bergungsgruppe Thomas Brommer für die Organisation dieser gelungenen Veranstaltung. Die Dettenheimer Führungskräfte erhielten wertvolle Hinweise über das Leistungsspektrum der Ortungsgruppe und deren Einbindung in eine effektive Rettung verschütteter Menschen. Das Übungsobjekt in Baden-Baden bot den Dettenheimer Helfern die Möglichkeit unter realistischen Bedingungen zu üben.

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